Wenn wir nach passenden Schrauben im Internet suchen treffen wir immer wieder auf den Begriff Festigkeitsklasse und Zahlen wie 4.6, 8.8, 10.9 oder 12.9 in der Artikelbeschreibung. Welche Bedeutung haben diese Zahlen? Die Zahlenkombination bezeichnet eine Festigkeitsklasse und ermöglicht es unterschiedliche Schauben miteinander zu vergleichen.
Im Bild links sehen Sie eine 8.8 Schraube als Beispiel.
Schrauben gibt es mit verschiedener Zugfestigkeit und Steckgrenze. Beide Werte zusammen ergeben die Festigkeitsklasse einer Schraube. Die Festigkeitsklasse von Schrauben wird immer mit zwei Zahlen angegeben, die durch einen Punkt getrennt sind. Die erste Zahl ist die Schrauben Zugfestigkeit und die zweite Zahl die Schrauben Streckgrenze. Was diese Zahlen genau bedeuten, werden wir Ihnen hier detailliert erklären.
Die Zugfestigkeit einer Schraube ist die maximale Spannung, die das Material bzw. der Werkstoff oder die Schraube aushalten kann. Wird die Zugfestigkeit überschritten versagt der Werkstoff. Wenn man diese Grenze überschreitet, kann der Werkstoff bzw. die Schraube abreißen. Die Zugfestigkeit (Spannung) wird in N/mm² (Kraft pro Fläche) gemessen.
Die Streckgrenze einer Schraube ist die Grenze bis zu der sie eine Schraube Dehnen können. Ab dieser Grenze verformt sich das Material der Schraube und kann nicht mehr in seine Ursprungsform zurückkehren.
Wie berechnet oder bestimmt man die Festikeitklasse von Schrauben?
Schrauben werden mit verschiedenen Festigkeitsklassen gekennzeichnet, so dass es sehr einfach ist die Zugfestigkeit (Rm) und die Streckgrenze (Re) zu ermitteln.
Beispiel: Festigkleitsklasse 8.8 berechnen (siehe Bild links)
1. Zugfestigkeit (Rm) berechnen:
Die erste Zahl mit 100 multiplizieren ergibt die Zugfestigkeit (Rm).
=> Rm = 8 x 100 = 800 N/mm²
2. Streckgrenze (Re) berechnen:
Die erste Zahl mit der zweiten Zahl mulitpliziert und das Ergebnis
mit 10 mulitpiziert ergibt die Streckgrenze (Re).
=> Re = ( 8 x 8 ) x 10 = 640 N/mm²
Die Tabelle hier zeigt die gängisten Festigkeitsklassen von Schrauben im Überblick und die dazugehörige Zugfestigkeit und Streckgrenze.
* Alle Angaben ohne Gewähr.
Die Kennzeichnung von Schrauben mit der Festigkeitsklasse und dem Kennzeichen des Produzenten erfolgt von den Herstellern üblicherweise erst ab einem Schraubendurchmesser von 5mm. Die Kennzeichnung findet man meist auf dem Schraubenkopf oder an der Seite des Schraubenkopfes. Bei Muttern wird nur die Zugfestigkeit mit einer Zahl angegeben, da die Streckgrenze nicht relevant ist. Man sollte immer darauf achten, dass Schraube und Mutter aus dem gleichen Material ist.
z.B. 8.8 = Festigkeitsklasse und XYZ = Produzent / Hersteller
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